Lithium-Batterien und Lithium-Ionen-Akkus

Batterien, insbesondere Lithium-Batterien und Lithium-Ionen-Akkus, sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie spielen eine wichtige Rolle in unserem Alltag und werden in zahlreichen Produkten eingesetzt, wo mobile Energie benötigt wird – Tendenz steigend.
Während vor einigen Jahren vorwiegend nicht wiederaufladbare Batterien verwendet wurden, kommen heute vermehrt wiederaufladbare Batterien, sprich Akkus, zum Einsatz. Dies betrifft eine Vielzahl von Geräten wie Staubsauger, Smartphones, E-Bikes, Drohnen, E-Zigaretten, Notebooks, Rasenmäher, schnurlose Werkzeuge, Tablets, E-Autos oder selbst blinkende Turnschuhe, musizierende Grußkarten und viele andere.

Darstellung verschiedene Akkus und Batterien, die auf dem Boden liegen
Gefahr durch Batterien Akkus im Hausmüll (Foto: Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig)

52.000 Tonnen

2018 waren 52.000 Tonnen Akkus und Batterien im Umlauf

63.000 Tonnen

2022 waren es bereits 63.000 Tonnen

52%

der Geräte-Altbatterien werden falsch entsorgt

Ca. 30 Brände

pro Tag durch falsch entsorgte Akkus und Batterien

Folgen der falschen Entsorgung von Li-Ion-Akkus

  • Brand- und Explosionsgefahr
  • eigentlich vermeidbare Rohstoffverluste
  • Umwelt- und Gesundheitsschäden

Brandgefahr bei falscher Entsorgung

Lithiumbatterien und Lithium-Ionen-Akkus bergen ein erhebliches Brand- und Explosionsrisiko, dass jeden Nutzer unmittelbar betreffen kann. Dies stellt ein alltägliches Risiko dar, über das die Medien mittlerweile immer häufiger berichten. Es gibt Vorfälle von Bränden im täglichen Umfeld, darunter Wohnungsbrände ausgelöst durch Akkus in E-Bikes, Explosionen von Smartphones in Hosentaschen sowie Brände während des Transports von Abfällen und in Recyclinganlagen.

Abfallpresse des Eigenbetriebes Stadtreinigung Leipzig mit einem bereits gelöschten Brandschaden. Brandursache: Akku
Brandschaden in einem Abfallcontainer (Foto: Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig)

Li-Ion-Akkus gelten seit einigen Jahren als Hauptursache für Brände im Abfall. Beinahe wöchentlich führen unsachgemäß entsorgte Batterien und Akkus zu Kurzschlüssen und Bränden in Entsorgungsfahrzeugen und Sortieranlagen.

Die Gefahr eines Brandes besteht besonders dann, wenn Akku oder Batterie mechanisch stark beschädigt wird, beispielsweise durch einen Sturz oder Aufprall, wenn sie mit Luft oder Wasser in Kontakt kommt oder wenn die Plus- und Minuspole über elektrische Leiter in Berührung geraten.

Um das Bewusstsein für die ordnungsgemäße Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus und -Batterien zu stärken, drehte das „MDR-Umschau“-Team im Oktober 2023 dazu einen Beitrag auf dem Gelände des Entsorgungsstandortes Cröbern. Den kompletten Beitrag können Sie hier ansehen: MDR-Beitrag „Falsch entsorgte Akkus“.

Korrekte Entsorgung von Li-Ion-Akkus

„Mehr als 170.000 Sammelstellen für Batterien und Akkus gibt es vor allem im Handel. Knapp die Hälfte der verkauften Batterien erreicht am Ende ihrer Lebensdauer diese Sammelstellen. Werden die Batterien und Akkus über den Restmüll entsorgt, können Schadstoffe in die Umwelt gelangen. Außerdem gehen auf diese Weise wertvolle Rohstoffe verloren.“

Quelle: Umweltbundesamt (Hg.): Ratgeber: Batterien und Akkus

Altbatterien, Alt-Akkus sowie Elektroaltgeräte dürfen keinesfalls in der Restmüll- oder Wertstofftonne entsorgt werden!
Was viele nicht wissen: der Handel ist zur Rücknahme verpflichtet. Weiterhin ist die Rücknahme am kommunalen Wertstoffhof gewährleistet.

Rücknahmestellen:

  • jedes Geschäft, das Batterien und Akkus verkauft
  • Supermärkte
  • Drogeriemärkte
  • Baumärkte
  • Elektro-Fachgeschäfte
  • Schadstoffmobile
  • kommunale Wertstoffhöfe

Welche Akkus und Batterien gibt es überhaupt und wo stecken sie überall drin?

Gerätebatterien und Knopfzellen befinden sich beispielsweise in Waagen, Uhren, Kameras, Fernbedienungen, Taschenrechnern, Rauchmeldern, Spielzeug, Drohnen, Werkzeugen, Haushalts- und Gartengeräten sowie medizinischen Geräten.

Trockenbatterien und -Akkus werden am Häufigsten für transportable Kleingeräte, welche nur kurzzeitig betrieben werden, als Energiequelle genutzt.

Lithiumhaltige Batterien und Akkus verfügen über höhere Spannungen und Energiedichten als Trockenbatterien und -Akkus. Erkennbar sind diese an der (freiwilligen) Kennzeichnung „Li“ oder „Li-Ion“ für Lithium. Lithiumbatterien und -Akkus sind leicht entzündlich und müssen vor der Entsorgung gesichert werden, z.B. durch Überkleben der Pole.

Lithium-Ionen-Hochenergiebatterien mit einem Gewicht von über 500 Gramm werden in E-Bikes, E-Scootern und z. B. auch als stationäre Energiespeicher für PV-Anlagen, in E-Autos und verschiedenen anderen Geräten verwendet. Die Vertreiber nehmen diese Batteriearten kostenfrei zurück.

Alte Fahrzeugbatterien können im Handel oder bei der mobilen Schadstoffsammlung abgegeben werden. Für Autobatterien gibt es ein Pfandsystem, daher können diese Alt-Batterien neben der Schadstoffsammlung auch beim Händler zurückgegeben werden. Bei einer Abgabe am Schadstoffmobil erfolgt jedoch keine Pfandrückerstattung.

Alt-Batterien enthalten wertvolle Rohstoffe

Batterien und Akkus beinhalten eine Vielzahl wertvoller Rohstoffe wie Nickel, Kobalt, Lithium, Mangan, Kuper, Eisen, Aluminium und Silber. Gleichzeitig enthalten sie jedoch auch gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe wie Quecksilber, Cadmium und Blei.

Eine sachgemäße Entsorgung und Verwertung ermöglicht die Rückgewinnung dieser wertvollen Rohstoffe und trägt dazu bei, die Umwelt zu schützen.

„Batterien (nicht wiederaufladbar) und Akkus (wiederaufladbar) liefern – jenseits der Steckdose – Strom für mobile Anwendungen. Nicht wiederaufladbare Batterien tun dies allerdings auf sehr ineffiziente Art und Weise. Denn Batterien benötigen für ihre eigene Herstellung 40- bis 500-mal mehr Energie, als sie bei der Nutzung später zur Verfügung stellen. Ähnlich ungünstig sieht es mit den Kosten aus.“

Quelle: Umweltbundesamt (Hg.): Ratgeber: Batterien und Akkus

Tipps für ein möglichst langes Akku-Leben

Akkus erreichen die längste Lebensdauer, wenn der Ladezustand zwischen 20 und 80 Prozent liegt. Im Gegensatz zu älteren Batterietechnologien haben Li-Ionen-Akkus keinen Memory-Effekt mehr, was bedeutet, dass sie auch zwischendurch geladen werden können.

Es ist wichtig, extreme Temperaturen und Wasser zu vermeiden, da sie dem Akku schaden können. Insbesondere im Winter sollten E-Bike-Akkus nicht in kalten Garagen aufbewahrt werden, da dies bleibende Schäden verursachen kann.

Die Tiefentladung eines Akkus tritt auf, wenn er längere Zeit ungenutzt bleibt oder an einem kalten Ort aufbewahrt wird. Daher ist es ratsam, den Akku idealerweise bei einer Temperatur zwischen 10 und 30 °C zu lagern.

Aktionswebsite „Akkus in Brand“