Mechanisch-biologische Abfall­behandlungs­anlage (MBA)

In der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage Cröbern - Deutschlands größter MBA - werden der Restabfall und der Sperrmüll aus privaten Haushaltungen sowie aus anderen Herkunftsbereichen aus dem Verbandsgebiet behandelt.

Ziel der mechanischen Aufbereitung ist die weitestgehende Abtrennung von stofflich verwertbaren Fraktionen und einer biologischen Fraktion von den heizwertreichen Bestandteilen.

Anlieferhalle

Nach der Verwiegung der Abfälle auf der Eingangswaage entladen die Fahrzeuge und des Eigenbetriebes Stadtreinigung Leipzig und der KELL GmbH den Restabfall und Sperrmüll separat in der Anlieferhalle. Elektrische Greifbagger geben diese dann in die Vorzerkleinerer.

Anlieferhalle

Mechanische Aufbereitung

Nach der Vorzerkleinerung gelangen die Abfälle in große Siebtrommeln, die das Material in drei Hauptfraktionen absieben. Bestandteile unter 80 mm aus der Siebtrommel bilden die organische Feinfraktion, die direkt zur Intensivrotte geführt wird. Bestandteile über 300 mm werden zurück in die Anlieferhalle transportiert und nochmals zerkleinert. Sie werden anschließend mit der mittleren Fraktion zwischen 80 und 300 mm aus beiden Siebtrommeln über Metallabscheider geführt. Das dabei separierte Eisen und die Nichteisenmetalle werden in Schrottanlagen recycelt. Der Sperrmüll gelangt über einen Windsichter, welcher das Leicht- vom Schwergut trennt, zum Nahinfrarotsortierer. Dieser separiert Holz.

Mechanische Aufbereitung

Der verbleibende Abfall aus Sperrmüll und Restabfall ist die sogenannte heizwertreiche Fraktion. Sie wird extern der thermischen Behandlung zugeführt.

Biologische Aufbereitung

Intensivrotte

In der biologischen Behandlungsstufe werden die organikreichen, heizwertarmen Stoffströme – im Wesentlichen die aufbereitete organische Feinfraktion aus dem Restabfall – behandelt. Ziel ist es, den weitgehenden biologischen Abbau organischer Substanzen innerhalb kurzer Zeit unter kontrollierten Bedingungen zu erreichen, sodass das Rottegut nach Verlassen der biologischen Stufe die Kriterien der Ablagerungsverordnung erfüllt.

Das abgesiebte organische Material wird mittels automatischer Eintragstechnik in die 44 Rottetunnel der Intensivrotte gefüllt, dort belüftet und bewässert. Dadurch werden die im Abfall lebenden Mikroorganismen mit Sauerstoff und Wasser versorgt und können den organisch gebundenen Kohlenstoff abbauen.

Die Aufenthaltszeit in der Intensivrotte beträgt etwa fünf Wochen. Da das aus der Intensivrotte stammende Material noch nicht die Kriterien der Ablagerungsverordnung erfüllt, ist eine zweite Stufe der biologischen Behandlung – die Nachrotte – erforderlich.

Nachrotte

In der Nachrotte wird das vorgerottete Material per Radlader befördert. Sie ist überdacht und zweiseitig umschlossen. Auf 105 m Breite und 147 m Länge wird das Material zu sogenannten Dreiecksmieten aufgehäuft. Innerhalb von acht Wochen erfolgt hier der weitere Abbau noch verbliebener organischer Bestandteile. Währenddessen werden die Mieten regelmäßig umgesetzt (belüftet) und bei Bedarf gewässert. Damit wird die Bildung vom klimaschädlichen Gas Methan verhindert.

Nachrotte (Restabfall)

Nach Ablauf der Rottedauer ist das Material soweit biologisch stabilisiert, dass die Kriterien der Ablagerungsverordnung eingehalten werden und das Material zur Zentraldeponie Cröbern transportiert werden kann. Dort dient es als Ersatzbaustoff für Zwischenräume und -abdeckungen.