Kompost- und Energieanlage Cröbern (KEA)

Seit Eröffnung der hochmodernen Bioabfallvergärungsanlage am 8. Juli 2022 nutzen wir am Entsorgungsstandort Cröbern in vollem Umfang das Potential, das sich aus unserem langjährigen abfallwirtschaftlichen Know-how und unserer attraktiven Infrastruktur ergibt. Die Kompost- und Energieanlage erzeugt hochwertigen Kompost als Düngemittel und trägt zur Produktion regenerativer Energie bei. Damit schließen wir den Wertstoffkreislauf des Bioabfalls aus unserem Verbandsgebiet und setzen einen weiteren wichtigen Baustein für aktiven Klimaschutz.

Blick von oben auf die Kompost- und Energieanlage Cröbern (KEA)
Kompost- und Energieanlage Cröbern (KEA)
Bioabfallverwertung in der KEA

Durch die effiziente Nutzung von Bioabfällen können jährlich mehr als 7.000 t an Treibhausgas­emissionen eingespart werden.

Es werden jährlich 14.000 – 16.000 t hochwertiger Kompost produziert, der in der regionalen Landwirtschaft verwendet wird. Dieser Kompost ersetzt chemische Düngemittel und trägt dazu bei, die Bodenqualität zu verbessern.

Die Vergärung von Bioabfällen erzeugt Biogas, das zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt wird. Die produzierte Strommenge entspricht dem jährlichen Bedarf von etwa 3.000 Menschen.

Investitionrund 25 Mio. EUR
Kapazität42.000 t Bioabfall/Jahr
Erzeugung Kompost14.000 – 16.000 t/Jahr
Erzeugung Biogas3,8 Mio. m³/Jahr
Erzeugung ElektrizitätVerstromung in 2 Blockheizkraftwerken mit je 1.125 KW elektrischer Leistung; das entspricht dem Bedarf von ca. 3.000 Bürgerinnen und Bürgern

Abfallannahme

Die Bioabfälle aus der Stadt Leipzig und dem Landkreis Leipzig werden, gleich den weiteren Siedlungsabfällen, registriert und in der Anlieferhalle der Mechanisch-biologischen Abfall­behandlungs­anlage (MBA) entladen. Anschließend gelangen sie über Förderbänder zur ersten Behandlungsstufe, der Fermentation.

Fermentation / Vergärung

Die Bioabfälle werden per Radlader in die Fermentertunnel eingetragen. Sobald ein bestimmtes Volumen erreicht ist, welches etwa einem Gewicht von 200 Tonnen entspricht, werden die sogenannten Trockenfermenter luftdicht verschlossen.

Danach wird der Abfall mit Gärwasser aus einem zentralen Tank befeuchtet. Dieses Wasser enthält Nährstoffe für die Mikroorganismen, die unter Luftabschluss (anaerob) die Biomasse zersetzen und dabei Biogas erzeugen. Das gewonnene Biogas wird über eine Zeit von 2 bis 3 Wochen in einem Gasspeicher zwischengelagert.

Sobald die Methankonzentration den Nutzungsgrenzwert für Biogas unterschreitet, wird der Fermenter belüftet und geöffnet. Das Wasser aus dem Bioabfall wird gesammelt und zum Gärwassertank abgeleitet und anschließend im Kreislauf geführt.

Kompostierung / Rotte

Die festen Gärreste aus dem Fermenter werden mittels Radlader in Rotteboxen eingetragen. Dort wird das Material einer intensiven Belüftung unterzogen und gegebenenfalls Strukturmaterial zugegeben. In diesem Prozess der Kompostierung erfolgt der weitere Abbau und die Trocknung des verbleibenden Materials durch weitere Mikroorganismen.

Radlader trägt das Material / Bioabfälle in die Rottetunnel zur Kompostierung ein.
Aufgabe des Abfalls auf das Förderband (links) und Rottetunnel (rechts)

Nachkompostierung / Kompostlager

Über Förderbänder gelangt das rottefähige Material auf die Nachrottefläche. Dort wird der Kompost gesiebt und bis zur Verwendung gelagert. Der Wassergehalt des Materials ist zu diesem Zeitpunkt so niedrig, dass durch Verwendung eines mobilen Siebes die Störstoffe – zum Beispiel (Bio-)Plastik, Glas und Steine – abgesondert werden können.

Biogasaufbereitung und -Verwertung

Bei der Vergärung des Abfalls entsteht Biogas, ein Gemisch aus Methan (ca. 55 %), Kohlendioxid (ca. 40 %) sowie geringen Mengen Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und Stickstoff. Aus einer Tonne Bioabfall können etwa 80 m³ Biogas gewonnen werden. Nach der Reinigungsstufe wird das Biogas in Blockheizkraftwerken zur Gewinnung von elektrischer Energie und Wärme eingesetzt.

Ablufterfassung und -Behandlung

Die Abluft aus den Tunnelhallen und der Rotte wird erfasst und zunächst im sogenannten sauren Wäscher behandelt. Dabei wird der Ammoniakgehalt der Luft durch die Zugabe von schwefelhaltigem Wasser reduziert. Anschließend wird die Luft durch einen Biofilter geleitet, in dem Bakterien und Pilze die Geruchsstoffe in CO2 und Wasser umwandeln. Nach dem Durchströmen des offenen Flächenbiofilters wird die gereinigte Abluft an die Außenluft abgegeben.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Broschüre.

Gemeinsam für sauberen Bioabfall

Die sächsischen Biotonnen sind zu oft stark vermüllt. Häufige Fehleinwürfe wie Plaste, Glas, Metalle, Windeln und andere Hygieneartikel verunreinigen den Bioabfall und stören die Biogasgewinnung und Komposterzeugung.

Gemeinsam mit anderen Abfallwirtschaftsbetrieben in Sachsen sind wir Teil der Kampagne „Bio ohne Plaste“ und setzen uns für saubere Abfalltrennung, insbesondere bei sortenreinem Bioabfall, ein. Unser „Biotonnen-Türsteher“ Michael und sein „Besserwisser-Kompostwurm“ Wurmi klären über korrekte Abfalltrennung auf. Folgt uns auf Facebook und Instagram für nützliche Tipps und Hintergrundinformationen. Lasst uns gemeinsam für einen sauberen Bioabfall sorgen!

Eine Grafik mit der Figur des Bio- Michael, welcher aussagt, dass er der Wächter der Bio-Tonne ist.
Michael, die Hauptfigur der sachsenweiten Bio-Abfall-Kampagne „Bio ohne Plaste“

Schauen Sie sich jetzt unseren Film mit Bio Michi an, in dem er den beiden Kindern erklärt, was nicht in die Bioabfalltonne gehört. Erfahren Sie außerdem Interessantes über den Weg des Bioabfalls, angefangen von der Trennung bis hin zur Entstehung von Biogas und Kompost.